GADERNHEIM – RAIDELBACH Der zweitgrößte Ortsteil Lautertals ist mit 1451 Einwohnern Gadernheim. Nicht erst seit dem Jahr 2011 ist es ein „Dolles Dorf“. Als Finalist belegte das Team aus dem Odenwald den zweiten Platz bei dem beliebten Wettbewerb des Hessischen Fernsehens. Das alles überragende Wahrzeichen Gadernheims ist der Kaiserturm in 605 Metern auf der Neunkircher Höhe. Ebenfalls ein sehenswertes Gebäude ist das 1619 fertiggestellte Rathaus in der Ortsmitte. Eine Besonderheit ist die Kirche von 1913. Das im Heimatstil von Architekt Heinrich Metzendorf geplante Gebäude wurde überwiegend aus Gadernheimer Granit erbaut.     

Die ehemalige Schmiede, eventuell das älteste Gebäude im Dorf, verfällt zusehends. Mit der Mittelpunktschule und der Heidenberghalle ist Gadernheim nicht nur für Schüler aus Lautertal interessant. Trotz der Abnahme von steinverarbeitenden Betrieben im Odenwald sind solche Unternehmen nach wie vor in Gadernheim zu finden, ebenso ein Bäcker und ein Metzger.
     

Doller Ortsteil und früheres Bauerndorf-2
Die Raidelbacher Straße in Raidelbach.

1970 war Kolmbach zusammen mit Raidelbach nach Gadernheim eingegliedert worden. Als sich Gadernheim nach Lautertal orientierte, verließ Kolmbach ein Jahr später die Gemeinschaft und schloss sich Lindenfels an. Als „Geydenheym“ findet Gadernheim 1367 erstmals eine urkundliche Erwähnung. Das Dorf soll zeitweise ausgestorben gewesen sein. Heute kümmert sich vor allem der Ortsbeirat mit Ortsvorsteher Peter Bünau um die Anliegen der Bürger dieses Ortsteils. Der Gadernheimer Vereinsring koordiniert das rege Vereinsleben im Dorf. Die Gadernheimer Landfrauen sind einzigartig in Lautertal. Gadernheim ist auch ein Verkehrsknotenpunkt, durch den nicht nur die als Nibelungenstraße bekannte Bundesstraße 47 verläuft. Im Ort zweigt die Landesstraße L 3099 von der B 47 nach Brandau ab.

Über Raidelbach führt die Kreisstraße K 210. Am oberen Ortsausgang zweigt die K 55 ab, die über Breitenwiesen und Knoden nach Schannenbach verläuft. Nach Neunkirchen kann man über eine Forststraße, als Weinweg bekannt, gelangen. Die beiden Weiler Ober- und Unter-Raidelbach mit ihren 107 Einwohnern waren schon immer ein gemeinsames Dorf. Ursprünglich war es mit sieben Huben ein Bauerndorf, das diesen Charakter bis heute bewahrt hat. Einer der letzten Quarz-Steinbrüche in Lautertal befindet sich hier. An der Spitze des Ortsbeirates steht Ortsvorsteher Horst Pfeifer. Walter Koepff