Das Winzerfest in Bensheim beginnt für die Männer und Frauen vom Bauhof-Service nicht erst am 3. September: „Für uns geht’s schon ab 15. August los“, betont technischer Leiter Harald Berger. Bevor die eigentlichen Aufbauarbeiten starten, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden.Blumenkübel und Bänke im Festbereich – vom Storchennest über den Marktplatz bis zur oberen Fußgängerzone und zum Beauner Platz – müssen weggeräumt werden. Die Blumenkübel werden für die Dauer der Winzerfest-Woche über das Stadtgebiet verteilt, einige finden hinter dem Bürgerhaus ein vorübergehendes Zwischenquartier. „Die Sitzbänke kommen zu uns und bekommen eine Grundsanierung“, berichtet Luca Valotta, stellvertretender Vorarbeiter der allgemeinen Kolonne. Hier werden die Sitzgelegenheiten ausgebessert und gestrichen, bevor sie nach dem Winzerfest wieder zum Verweilen einladen.
Damit die Bäume am Marktplatz und in der Fußgängerzone nicht unter den Aufbauarbeiten und Festlichkeiten leiden, werden sie mit Schilfmatten eingepackt. Und auch am Marktplatz-Brunnen muss Hand angelegt werden: Der Brunnen wird geleert und gereinigt – mit nassen Füßen will keiner den Bergsträßer Wein ausschenken. Außerdem wird der Boden ausgelegt, damit die Auskleidung während der turbulenten Tage nicht beschädigt und undicht wird. Auch die Winzerfest-Buden werden von den Mitarbeitern des Zweckverbands Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB), unter dessen Dach der Bauhof-Service seit 2011 integriert ist, aufgebaut. Und damit alles hübsch aussieht, sorgt der Bauhof für die Dekoration mit rot-weißen Wimpeln. Entlang der Strecke des Winzerfest-Umzugs und am Marktplatz werden die Fahnenmasten aufgestellt. Das alles muss gut koordiniert mit den sonstigen Aufbauarbeiten geschehen, damit keine unnötigen Hindernisse im Weg stehen. „Zwei bis vier Mann sind mit den Aufgaben schon einige Tage beschäftigt“, sagt Berger.
Und an den eigentlichen neun Winzerfest-Tagen heißt es dann früh aufstehen für die Saubermänner und -frauen. Spätestens um 6.30 Uhr rücken die Trupps vom Bauhof-Service aus, leeren Mülleimer, fegen das, was nicht in den Abfallbehältern gelandet ist, zusammen und sammeln alles im Container. „Bis 9 oder 10 Uhr muss alles sauber sein“, so Valotta. Dann kommen die Weinstand- und Buden-Betreiber und schaffen den Nachschub für den nächsten Abend heran. Und am Winzerfest-Dienstag muss alles sogar noch früher erledigt sein, zum Ägidimarkt rücken die Verkäufer in aller Herrgottsfrühe an. Während des Winzerfests ist die gesamte Mannschaft von Harald Berger im Einsatz – es gilt Urlaubssperre. Immerhin müssen auch die „normalen“ Arbeiten des Bauhof-Service erledigt werden, Straßenreinigung sowie Bewässerung und Pflege der Bensheimer Grünanlagen können nicht warten.
Neben den Reinigungsarbeiten werden während des Winzerfests aufgetretene Schäden durch Vandalismus beseitigt. „Da muss schon mal ein Geländer oder eine Absperrung gerichtet werden, es bleibt in der Regel aber alles im Rahmen.“ Der Winzerfest-Umzug am ersten Sonntag bedeutet ebenfalls Mehrarbeit für die Bauhof-Mitarbeiter: Parkverbot-Schilder, Umleitungen und Straßensperren werden aufgestellt – und nach der großen Sause bilden die beiden Kehrmaschinen als „rote Laternen“ das Finale des Umzugs. Insgesamt sind drei Teams beim Winzerfest-Umzug am 4. September im Einsatz, die ihre Arbeit mit Polizei und Feuerwehr koordinieren. „Wir sind immer in Kontakt und können dadurch schnell reagieren, wenn zum Beispiel irgendwo ein Schild fehlt“, erzählt Luca Valotta.
Der Vorarbeiter freut sich besonders über positive Rückmeldungen von Besuchern, Winzern, Schaustellern oder Standbetreibern: „Es tut gut, wenn unser Einsatz wertgeschätzt wird.“ ank