„Die Sonne im Glas, zum Wohl und viel Spaß“ – so lautet das Motto des diesjährigen Winzerfestumzugs. Nach der Corona-bedingten Pause und einem digitalen Festzug im Rahmen des „Winzerfest dehaam“ 2020 kann der Festzug in diesem Jahr endlich wieder ohne Einschränkungen am ersten Winzerfestsonntag, 4. September, durch die Bensheimer Innenstadt ziehen.

Bereits Monate bevor der Festzug aus bunten Motivwagen und jubelnden Fußgruppen durch die Straßen marschiert, beginnen hinter den Kulissen die ersten Vorbereitungen. Ein Ausschuss trifft sich schon Ende Februar, um gemeinsam über ein Motto für den Umzug abzustimmen. Neben Werner Rödel, Michael Ptacek und Jochen Scharschmidt, ist Matthias Wehmeyer nicht nur als Vorsitzender des Ausschusses aktiv, sondern sorgt seit 2014 als verantwortlicher Organisator des Winzerfestumzugs dafür, dass alles reibungslos abläuft und die Besucher den farbenfrohen Aufmarsch genießen können.

Aufgrund der ungewissen Corona-Situation in der ersten Jahreshälfte konnte mit den Vorbereitungen erst später als gewohnt gestartet werden. Und doch ist Matthias Wehmeyer bereits seit Ende Mai damit beschäftigt, mit potenziellen Teilnehmern des Festzugs Kontakt aufzunehmen, um sie zum Mitmachen zu animieren. Bei den Teilnehmern handelt es sich üblicherweise vor allem um Vereine, Organisationen, Firmen und Musikkapellen, aber auch Hoheiten aus nah und fern sowie Reitergruppen sind mit von der Partie.

Das Winzerfest will sich in diesem Jahr wieder in seiner vollen Pracht zeigen, einige Spuren der vergangenen Jahre sind dennoch geblieben. „In diesem Jahr wird der Festzug etwas kürzer ausfallen“, verriet Wehmeyer im Vorfeld. Bei einigen Vereinen etwa habe die Corona-Pandemie für einen Mitgliederschwund gesorgt. So fehlen mancherorts schlichtweg die Kapazitäten, um eine Gruppe für den Umzug auf die Beine zu stellen. Doch das sei nicht der einzige Grund dafür, dass sich der Festzug in seiner Teilnehmerzahl um etwa 20 Prozent verringert habe. Auch der Termin spiele dabei eine Rolle: Der 4. September ist der letzte Sonntag, bevor die Schule wieder losgeht. Viele seien in den vergangenen Wochen im Urlaub gewesen, was die Vorbereitung erschwerte. Beim letzten Winzerfestumzug 2019 waren 109 Teilnehmer am Start, in diesem Jahr wird der Festzug gut 80 Zugnummern umfassen.

Im August beginnt Matthias Wehmeyer damit, die angemeldeten Teilnehmer zu ordnen und die finale Reihenfolge festzulegen. Dabei gibt es einiges zu beachten: Traditionell startet der Festzug mit Trommeln und Musik, generell sei es wichtig, bei der Zusammenstellung auf Ausgewogenheit und Abwechslung zu achten. So sollten zwei Musikgruppen nicht zu dicht hintereinander marschieren und ein Sicherheitsabstand zwischen Musikkapellen und Pferden muss eingehalten werden.

Bei einer finalen Besprechung mit allen Teilnehmern im Kolpinghaus werden offene Fragen geklärt sowie die Festzugsordnung mit den Vorgaben zur Verkehrssicherheit besprochen. Auch am Tag des Festzugs ist Matthias Wehmeyer im Einsatz. Mit Sprühkreide werden die Zugnummern am Startpunkt auf die Straße gemalt, damit die Teilnehmer schnell den richtigen Platz finden. Eine halbe Stunde vor dem Startschuss sollten sich alle eingefunden haben. Um 14 Uhr markieren die Salutschüsse der Bensheimer Bürgerwehr den Start des Winzerfestumzugs. Nicht nur Tausende Zuschauer am Straßenrand sind gespannt – auch die vierköpfige Jury aus der Vorsitzenden Christa Guth, Doris Bodemann, Sebastian Schneider und Andreas Wohlfart begutachtet das bunte Treiben vom Bensheimer Stadtpark aus. Die schönsten Fußgruppen und Festwagen werden am zweiten Winzerfestsonntag, 11. September, um 15.30 Uhr im Winzerdorf prämiert.

Die Zugstrecke führt wie gewohnt von der Carl-Orff-Straße in die Darmstädter Straße, weiter über die Rodensteinstraße, die Promenadenstraße und die Bahnhofsstraße, bis in die Neckarstraße und zurück in die Rodensteinstraße, wo der Festzug endet. Das Schlusslicht bildet die Kehrmaschine des Bauhof-Service – auch diese ist ein fester Bestandteil des Winzerfestumzugs. lea