In die Wiege gelegt wurde Hanno Rothweiler das Wein-Gen nicht und seine Leidenschaft für die Arbeit mit den Früchten des Rebstocks hat er erst relativ spät entdeckt, aber dann mit vollem Herzen.Seit 1991 ist Rothweiler Winzermeister, seinen ersten Wein baute er 1983 während seiner Lehre im Weingut Seitz in Auerbach aus und seinen ersten Weinkeller hatte er 1984 in der Bachgasse. Seit 2010 ist er am Berliner Ring. Hanno Rothweiler ist der Quereinsteiger unter den Bergsträßer Winzern und das ist für ihn auch ein Vorteil. Denn ohne traditionellen Rucksack lassen sich neue Wege leichter begehen, was der Experimentierfreudigkeit des Winzers entgegenkommt. Sei es die Partnerschaft mit einer neuen Traubensorte oder spezielle Veranstaltungen.Hier arbeitet Rothweiler seit Jahren eng mit dem Zwingenberger Weingut Simon-Bürkle zusammen: Das Weinvergnügen im Fürstenlager im Juni ist längst ein Selbstläufer und regelmäßig ausverkauft und auch für die Rotweinnacht mit 6-Gang-Menü – in diesem Jahr wieder am 25. November – im Titzmann-Keller in Auerbach (ehemals Spundloch) empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung. Auch die Hoffeste rund um den Roten Turm am Berliner Ring sind legendär.         

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Rothweiler vermarktet rund sechs Hektar Rebfläche, wobei darin auch die von Nebenerwerbswinzern angekauften Trauben enthalten sind. Die eigenen Rebstöcke haben ihre Lage hauptsächlich in Auerbach (Fürstenlager), aber auch in Alsbach (Schöntal) und zum Teil in Heppenheim (Steinkopf) und Zwingenberg (Steingeröll). „Chef“ unter den Trauben ist nach wie vor der Riesling, aber Rothweiler wird auch als Rotweingut geschätzt. Dazu gekommen sind die neue Rebsorte Cabernet Blanc sowie die aromatischen Bukettweine mit ihrem speziellen wiedererkennbaren Aroma.

Über die Qualität des 22er Jahrgangs wagt Rothweiler noch keine Prognose. Anders als im wasserreichen vergangenen Jahr haben derzeit alle Winzer mit der enormen Trockenheit zu kämpfen und vor allem bei den jungen Reben wird es Verluste geben. Um das Schlimmste zu vermeiden, muss regelmäßig Wasser in die Weinberge gefahren werden. Das ist nicht nur kostenintensiv, sondern auch keineswegs umweltfreundlich. Das Thema Bewässerung der Weinberge wird ein intensiv zu diskutierendes Zukunftsthema sein, sieht Rothweiler im Klimawandel aber auch ein weitergehendes Problem bei der Verarbeitung der Trauben. Da die Trauben sich bis zur Lese nicht zu sehr aufheizen dürfen, beginnt für die Winzer die Weinlese immer früher. Denn warme Trauben ergeben einen warmen Most und damit eine zu frühe Gärung, die nicht erwünscht ist. Für eine gute Weinqualität ist eine Mostvorklärung (Sedimentation) Voraussetzung, was bei Rothweiler seit etwa fünf Jahren durch eine entsprechende Kühlung gewährleistet wird. Die durch den Klimawandel vorgezogene Weinlese steht natürlich im Widerspruch zum Winzerfest. Ursprünglich ins Leben gerufen, um die Keller leer zu machen und auf die neue Traubenernte vorzubereiten, ist inzwischen während des Winzerfests die Lese bereits in vollem Gang. Eine Verlegung des Winzerfests dürfte aber dennoch kein Thema werden – nicht nur wegen der Tradition, sondern auch wegen genügend anderer Gründe, die dagegen sprechen. js
 

Kontakt

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Adresse: Berliner Ring 184 64625 Bensheim
Telefon: 06251 / 76569
E-Mail: mail@hanno-rothweiler.de
Internet: www.hanno-rothweiler.de
Ansprechpartner: Hanno Rothweiler
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 17 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr, zusätzlich nach Vereinbarung.

Treffpunkt beim Winzerfest

In der eigenen Bucht im Winzerdorf in Höhe der Tanzfläche auf der rechten Seite.