Den Begriff PIWI hört man in den letzten Jahren auch an der Bergstraße häufiger. Die Züchtung von neuen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI) durch die Einkreuzung von resistenten Wildformen begann schon vor 130 Jahren und wurde stetig geschmacklich verbessert. Heute sind die gleichen Weinqualitäten wie bei den etablierten Sorten erreicht. „Piwis können keine kurzfristigen Wunder vollbringen, aber sie sind geeignet, dem Klimawandel mit einem gewaltigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu begegnen“, betont Weinbauingenieur und Rebzüchter Reinhard Antes. Man kann erhebliche Mengen Pflanzenschutzmittel und wegen der reduzierten Arbeitsgänge auch Kraftstoff einsparen – das verbessert die CO2-Bilanz. „Aus Sicht eines die Natur schonenden und Ressourcen sparenden Weinbaus sind Piwis ein richtiger Schritt. Die Weinfreunde müssen bei dieser Entwicklung mitgehen und Sorten wie Souvignier gris eine Chance geben“, so Antes. Das Herz vieler Winzer und Weinfreunde hängt an den traditionellen Sorten. Doch der Druck wächst immens, neue robuste Sorten anzubauen: Verlierer dieser Entwicklung ist dabei weniger der Riesling als etwa frühreifende Sorten wie Müller-Thurgau oder Silvaner, die ersten Verlierer des Klimawandels. tr