Des einen Freud, des anderen Leid: Unternehmen in Südhessen suchen derzeit händeringend nach Auszubildenden. Das bedeutet für junge Menschen eine enorm große Auswahl, wie und wo sie ins Berufsleben starten.

Denn zum einen geht derzeit die Generation der Babyboomer in Rente und macht viele Arbeitsplätze frei, zum anderen gibt es weniger Schulabgänger, die um Ausbildungsplätze konkurrieren. Und die können obendrein mit Extras rechnen, von denen vor Jahren junge, in den Beruf startende Frauen und Männer nicht zu träumen gewagt hätten: Um Bewerber für sich zu gewinnen, bieten manche Betriebe Fahrtkostenzuschüsse oder flexible Arbeitszeiten an. ,,Das kann bis zum Dienstwagen gehen", weiß Torsten Heinzmann, Teamleiter Ausbildung bei der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar.

Von Teilzeit bis Bachelor

Der Fachkräftemangel hat auch die angebotenen Ausbildungsformen verändert. So können Azubis - je nach Situation und Vorliebe - das Tempo reduzieren oder auch beschleunigen. Weniger schnell geht die Ausbildung in Teilzeit. ,,Während der Anteil der Berufsschule gleich bleibt, wird der betriebliche Teil um bis zu 50 Prozent reduziert", sagt Torsten Heinzmann über das Konzept, das allerdings noch nicht sehr viel genutzt wird. Der Anteil der Teilzeit-Ausbildungen in Hessen liegt aktuell bei 0,5 Prozent." Wer es schneller will, kann in manchen Branchen gleich drei Abschlüsse in drei Jahren machen, wie Torsten Heinzmann erläutert: ,,Man schließt einen Vertrag über die Ausbildung zur Kauffrau oder zum Kaufmann im Einzelhandel ab, absolviert sie in anderthalb Jahren, macht anschließend, in ebenfalls anderthalb Jahren, den Bachelor Professional und parallel den Ausbilderschein."

IHK unterstützt mit Audio-Talk, Speed-Dating und vielem mehr

Illustration: Robert Kneschke/stock.adobe.com
Illustration: Robert Kneschke/stock.adobe.com

Ganz gleich, ob es viele oder wenige freie Ausbildungsplätze gibt, die Ausbildung langsam oder schnell absolviert wird - die Beantwortung einer Frage fällt vor allem jungen Menschen unverändert schwer: Welcher Beruf ist der richtige für mich? Für die Antwort geben Torsten Heinzmann und seine IHK-Kollegen etliche Hilfestellungen - den Jugendlichen und ihren Eltern. Da finden sich unter anderem auf www.ihk.de/darmstadt/ausbildung eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum passenden Beruf. Für Eltern, die bei der Berufswahl unterstützen möchten, sind die Online-Seminare zu vielfältigen Themen und auch der Audio-Talk gedacht: Er gibt in Form von Podcasts hörbare Impulse für die berufliche Orientierung.

Bewerbung schreiben, abschicken, auf Antwort hoffen, zum Gespräch fahren - wer den klassischen Bewerbungsprozess scheut, für den hat die IHK eine Abkürzung: das Azubi-Speed-Dating. In zehn Minuten stellen sich die Interessenten dem Unternehmen vor, geben ihre Bewerbungsunterlagen ab, führen ein kurzes Gespräch - und schon geht's zum nächsten Unternehmen am Nachbartisch. Die nächsten Termine: 5. Mai 2023 am Beruflichen Schulzentrum Odenwaldkreis; 12. Mai 2023 in Darmstadt; 31. Mai 2023 an den Beruflichen Schulen in Groß-Gerau. Alles Wissenswerte dazu ist auf https://ausbildung.darmstadt.ihk.de zu finden.

Ansprechpartner

Torsten Heinzmann, Teamleiter Ausbildung, IHK Darmstadt
Telefon: 06151/871-1239
E-Mail: torsten.heinzmann@darmstadt.ihk.de