Die Landschaft und Natur im Lautertal sind den Menschen wichtig. Vier Vereine setzen sich seit vielen Jahrzehnten um den Artenschutz ein. Die älteste Gruppe ist die Vogelschutzgruppe Beedenkirchen, die im Deutschen Bund für Vogelschutz 1958 gegründet wurde und heute eine Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) ist. Der Förster Karl- Heinz Buchner erkannte den biologischen Wert des Feuchtgebietes Wiesentälchen und des anmoorigen Geländes im Atzenrod. Das Wiesentälchen mit seinen Wasserbereichen und feuchten Wiesen wurde 1996 zum Naturschutzgebiet. Die Teichanlage wurde 1968 gebaut und ist eine Kinderstube für viele Amphibien. In den feuchten Wiesen wurden in vergangenen Jahren auch Orchideen gesichtet.     

Noch keinen Schutzstatus hat das Atzenrod, doch hier ist der Vorsitzende Ulrich Rieckher aktiv. Der Landesverband Stiftung Niedermoore interessiert sich für das Gelände. Der Schutz von Moorlandschaften ist gerade ein großes Thema. Der Nabu Beedenkirchen kümmert sich aber auch um den Vogelschutz. Im Wiesentälchen hängen Nistkästen. Mit der ehemaligen Jugendgruppe wurde im Winter Vogelfutter hergestellt. Ein wichtiger finanzieller Aspekt ist das Einsammeln von Papier, was der Nachhaltigkeit dient.

Anfang der 70er Jahre kamen Bürger in Reichenbach zusammen, um sich für den Vogelschutz einzusetzen. Großes Engagement legte Dieter Oster an den Tag, der für lange Zeit der Vorsitzende wurde. Ebenfalls unter dem Dach des Deutschen Bundes für Vogelschutz wurde die Vogelschutzgruppe Reichenbach 1973 gegründet. Als Werbeaktion wurde ein Futterhäuschen am Kindergarten aufgebaut. Ein altes Steinbruch- und Pulverhäuschen wurde das Domizil des Vereins, dort war Platz für die Lager von Nistkästen und Holzkästen. Diese wurden im Winter mit einer selbst hergestellten Fett- und Körnermischung gefüllt und dienten der Vogelfütterung.

Zu dem Schutz der Vögel rückte der Amphibienschutz in den Blick. Teiche wurden angelegt. 1979 wurde der Vogellehrpfad im Felsbergwald fertiggestellt. Bis heute erfreut er viele Spaziergänger. Große Bedeutung gewann die 1983 unter Leitung des Tierarztes Dieter Zastrow eröffnete Greifvogelstation. Viele Greifvögel wurden dort gesund gepflegt und wieder in die Freiheit entlassen. Dem Schutz von Eulen widmete sich die Vogelschutzgruppe ebenfalls. Dazu wurde eine ehemalige Trafostation zum Brutund Nistplatz ausgebaut. Eine völlig verbuschte Wiese im Brandauer Klinger wurde zur Streuobstwiese mit einem Amphibienteich. Die jüngste Aktion der Vogelschützer unter dem Vorsitz von Jan-Niklas Gehbauer war die Herrichtung des „Kneeremer Kerschpoads“ gemeinsam mit dem Verschönerungsverein und dem Knodener Ortsbeirat.

1976 wurde in Gadernheim eine Vogelschutzgruppe unter dem Dach des Deutschen Bundes für Vogelschutz gegründet. Zwölf Gründungsmitglieder wählten Werner Trautmann zum Vorsitzenden, ihm folgten Helmut Meyer, Ferdinand Dörfler und Wolfgang Opper. Heute steht Steffen Eßinger an der Spitze der Gruppe. Nistkästen werden aufgehängt, gepflegt und kontrolliert. Die Herstellung von Winterfutter gehört ebenfalls dazu. Auf dem vereinseigenen Gelände auf dem Heidenberg werden Futterrähmchen hergestellt und verkauft. Feuchte und sumpfige Wiesen gibt es bis hinauf nach Schannenbach. Hier wurden mehrere Feuchtbiotope, vor allem zum Amphibienschutz, angelegt.

Die jüngste Vogelschutzgruppe ist der Nabu-Elmshausen. 1986 wurde er gegründet, zum Vorsitzenden wurde der Förster Herbert Schäfer gewählt, bald darauf übernahm Paul Reil das Amt. Die Aufmerksamkeit galt der Vogelwelt im Ort, an der Lauter und den Wäldern. Über 20 Kontrollgänge im Jahr wurden dazu protokolliert. Einen Schwerpunkt legte Paul Reil auf die Amphibien. Krötenwanderungen auf dem Feldweg nach Hochstädten wurden von Paul Reil und weiteren Helfern unterstützt. Zunächst mit dem Einsammeln der Tiere, um sie vor dem Überfahren zu bewahren. Bald schon durfte die Gruppe im Frühjahr die Straße nachts sperren. Betreut, gepflegt und gemäht wird die Lochwiese mit ihren Orchideen, darunter die seltene Bienenragwurz. Auch der feuchten Erlenwiese gilt die Aufmerksamkeit.

Heute leitet Katja Schuster die Gruppe, die sich weiterhin um die Pflege der Biotope kümmert. Die jüngste Aktion war das Anlegen einer Streuobstwiese mit alten und bewährten Obstsorten. Jutta Haas