Adventskalender, Kerzenschein, die Vorfreude auf eines der wichtigsten christlichen Feste im Jahr: Der Advent ist sicher für jeden eine schöne Zeit. Aber woher kommt der Begriff Advent überhaupt und warum zelebrieren wir die Wochen vor Weihnachten?

Der Name „Advent“ leitet sich vom lateinischen „adventus“ ab, was man mit „Ankunft“ übersetzen kann. Es ist die Ankunft Gottes in Form seines Sohnes Jesus Christus, auf die sich die Menschen in dieser Zeit vorbereiten. Das Warten endet schließlich mit dem Weihnachtsfest, der Geburt Jesu.

Weihnachten fällt immer auf den 24. Dezember. Die Adventszeit dauert vier Wochen, sodass vom ersten Advent bis Weihnachten zwischen 22 und 28 Tage vergehen können.

Jeder der vier Adventssonntage befasst sich mit einem bestimmten Thema. Im Mittelpunkt stehen die Ankunft Jesu und die Freude auf dieses Ereignis, Johannes der Täufer, der Jesu Geburt ankündigt und zuletzt Josef, der Jesus sozusagen als seinen Adoptivsohn annimmt.

Heutzutage ist die Adventszeit gefüllt mit Hektik. Letzte Vorbereitungen müssen getroffen werden, das Haus muss dekoriert werden, und man hetzt noch ein paar Mal durch die Stadt, um rechtzeitig Geschenke für alle zu finden. Natürlich muss auch ein üppiges Menü geplant werden, und wer kennt nicht den „Bunten Teller“, der jeden Adventssonntag voll mit leckeren Süßigkeiten auf dem Tisch steht?

Adventszeit ist Fastenzeit

Dabei wurde die Adventszeit ursprünglich als Anlass zu Verzicht und körperlicher sowie geistiger Reinigung gesehen. Noch heute wird vielerorts gefastet, einerseits, um das Festessen am 24. Dezember umso mehr genießen zu können, andererseits, um sich geistig ganz auf die besondere Bedeutung des Advents konzentrieren zu können.

Mit diesem Gedanken ist auch der Adventsleuchter entstanden, der als Vorgänger unserer Adventskränze gilt. Der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern (1808 - 1881) stellte 1838 in einem Knabenrettungshaus in Hamburg einen Leuchter mit vier dicken weißen Kerzen für die Sonntage und 19 kleinen roten Kerzen für die restlichen Wochentage auf. Der Leuchter, an dem nach und nach alle Kerzen angezündet werden, symbolisiert die Zeit des Wartens auf Weihnachten und auf das Licht, also Jesus Christus.

Grün für die Hoffnung

Traditionell werden für den Kranz Tannenzweige benutzt, denn die Tanne grünt auch im Winter. Sie steht als Symbol für Hoffnung und Leben und verweist auf die Geburt Christi an Weihnachten.

Ein beliebter Brauch – nicht nur bei Kindern – ist das Öffnen der Türchen am Adventskalender. Wie der Adventskranz ist auch der Kalender eine evangelische Erfindung.

Während in der katholischen Kirche täglich Adventsgottesdienste abgehalten wurden, versammelten sich evangelische Familien zu Andachten zu Hause. Im Laufe der Zeit entwickelten sich immer kreativere Formen des Adventskalenders, der den Kindern das Warten auf Weihnachten erleichtern sollte. Von Kreidestrichen an der Wand über Abreißkalender bis hin zu teuren Kalendern mit Parfüm, Bier oder anderen Geschenken kann man heutzutage so ziemlich alles erwerben. resa