Nach Abschluss der Weinlese fällt die Ernte in vielen Regionen Deutschlands etwas besser aus als nach dem trockenen Sommer erwartet - so auch an der Hessischen Bergstraße, wo die Most-Erträge mit schätzungsweise rund 31 000 Hektolitern - laut Deutschem Weininstitut (DWI) - leicht über dem zehnjährigen Durchschnitt von 2012 bis 2021 rangieren (30 000 Hektoliter). Trotz Dürresommer und einem verregneten Herbst dürften die regionalen Winzer den Jahrgang 2022 mit einem versöhnlichen Lächeln abhaken.

Die Bergsträßer Winzer eG meldet eine im Vergleich zum Vorjahr ähnliche Erntemenge mit rund 78 Hektolitern pro Hektar bei einem durchschnittlichen Mostgewicht von 84,5 Grad Öchsle. Wie in vielen anderen Betrieben auch waren die Genossen in diesem Jahr gezwungen, vor allem ihre jungen Rebanlagen regelmäßig zu bewässern.

Der langersehnte Regen und die feuchten Witterungsbedingungen hatten im Gegenteil dazu die Lese dann voll im Griff. Bei beginnender Fäulnis musste vor Ort zum Teil sehr flott selektiert werden, um größere Verluste zu vermeiden.

Die Niederschläge im September haben bei allem Risiko aber letztlich auch dazu beigetragen, dass die reifen Trauben dann doch noch einmal einen Wachstumsschub erlebt haben.

Frostige Freude dann am frühen Morgen des 13. Dezember: Bei klirrender Kälte konnte im dritten Winter in Folge Eiswein gelesen werden. Erste Messungen ergaben ein Mostgewicht von 179 Öchslegraden. tr