Bergstraße. Bioabfall hat jede Menge Potenzial - für die Erzeugung von grüner Energie und die Herstellung von Kompost. Wären da nicht die falsch entsorgten Abfälle in den Biobehältern, die eine Weiterverarbeitung erschweren und hohe Kosten verursachen. Um die Qualität der Bioabfälle zu verbessern, ist der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) begleitend zu seiner Aufklärungsarbeit im Sommer 2021 einen konsequenten Schritt gegangen und hat Sammelfahrzeuge mit elektronischen Detektoren für Fremdstoffe ausgestattet.

Gestartet mit einer Verwarnphase, in der die Tonnen von Falschtrennern eine Gelbe Karte mit Trennanleitungen erhielten, beginnt ab März der Regelbetrieb: Falsch befüllte Biotonnen werden mit einer Roten Karte versehen und nicht mehr geleert. Die Bürger können sich dann bei der Kundenberatung des ZAKB melden und die Tonne nachsortieren oder gegen Gebühr beim nächsten Restabfalltermin leeren lassen. red


Streit um Bauschutt aus dem AKW Biblis

Atomkraft: Wo kann das Material deponiert werden?

Bergstraße. Die Abfälle aus dem Rückbau des Kernkraftwerks Biblis sorgen für Streit. Bis zu 3200 Tonnen als ungefährlich eingestufte Abfälle aus dem alten Atommeiler sollen auf einer Deponie in Büttelborn (Landkreis Groß-Gerau) abgeladen werden, so hat es das Regierungspräsidium Darmstadt verfügt. Der Kreistag von Groß-Gerau hat dieses Ansinnen allerdings abgelehnt. Das Verfahren war bis Redaktionsschluss in der Schwebe.

Der Zweckverband Abfallwirtschaft Mittlere Bergstraße (ZAKB) ist für die Entsorgung des nichtgefährlichen Abfalls aus dem Kraftwerkzuständig. Gegen ein Entgelt soll er nun die Büttelborner Deponie mitbenutzen dürfen. Seit 2005 besitzt der Kreis keine eigene Deponie mehr, die den Abfall aufnehmen könnte, jene in Lampertheim-Hüttenfeld wurde damals geschlossen.

Matthias Schimpf, Vorsitzender der ZAKB-Verbandsversammlung, zufolge wurden in der Vergangenheit seien auch mineralische Abfälle des Hanauer Kerntechnik-Unternehmens Nukem und der Siemens Brennelemente Werke in Büttelborn deponiert.

Eine Beseitigung der Bibliser Abfälle außerhalb Hessens ist, so Schimpf, aufgrund einer Ländervereinbarung nicht möglich. kbw