Bensheim. Infizierte Spielerinnen, Spielabsagen und die Frage nach Zuschauern: Corona hat die Handball-Bundesliga der Frauen in diesem Jahr in mehrerer Hinsicht getroffen, ausgebremst hat die Pandemie den Spielbetrieb im Oberhaus nicht. Obwohl die Corona-Regeln Anfang 2021 verschärft wurden, durften die Top-Spielklassen im Teamsport im Gegensatz zum Amateurbereich ihre Meisterschaften unter strengen Hygienemaßnahmen und ohne Zuschauer fortsetzen. 

„Wir wissen, es war ein Privileg in dieser Zeit trainieren und spielen zu können“, blickt Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm auf die erste Jahreshälfte zurück. Trotz strikter Einhaltung der Vorgaben wurde das Bundesliga-Team der HSG Bensheim/ Auerbach im April von einer Corona-Welle erfasst. Vier Wochen lang waren sämtliche Liga-Spiele der Mannschaft abgesagt.

Die Saison ’20/21 beendete die HSG dennoch regulär. Nur eines der ausgefallenen Spiele, die Begegnung gegen Borussia Dortmund, wurde wegen des engen Terminplans nicht neu angesetzt und für den Gegner gewertet. „Für uns waren die sportlichen Auswirkungen letztlich überschaubar. Im Jugendbereich waren die Folgen des Lockdowns dagegen deutlich spürbar“, so Ahlgrimm. „Das macht uns nach wie vor Sorgen.“

Nach einem etwas entspannteren zweiten Corona-Sommer startete die Bundesliga der Frauen im September in die Spielzeit 2021/22. Ein begrenztes Kontingent an Zuschauern war unter 3G-Regeln in den Hallen wieder zugelassen. Zu den vier Liga-Heimspielen der Flames bis zur WM-Pause Mitte November kamen durchschnittlich knapp 500 Besucher in die Weststadthalle. „Es war schön, wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen“, erinnert sich Heike Ahlgrimm an die Rückkehr des Publikums.

Nachdem sich die Corona-Lage in den letzten Wochen wieder verschärft hat, haben die Vereine der 1. und 2. Liga gemeinsam beschlossen, den Spielbetrieb nach der WM in Spanien unter 2G-Regeln fortzusetzen. Somit dürfen nur Spielerinnen und Offizielle der Teams an den Begegnungen der beiden Ligen teilnehmen, die einen vollständigen Impfschutz oder Genesenen-Status nachweisen können. „Wir müssen alles dafür tun, um aus dieser Corona-Situation rauszukommen“, begrüßt Heike Ahlgrimm diese Entscheidung. Unter welchen Bedingungen wie viele Zuschauer in die Hallen dürfen, hängt letztlich am jeweiligen Spieltag von den behördlichen Anweisungen vor Ort ab. eh