Die HSG Bensheim/Auerbach geht mit einem auf drei Positionen veränderten Aufgebot in die Saison 2022/23. Ines Ivancok (Mosonmagyarovari KC/Ungarn), Christin Kühlborn und Saskia Fackel (beide 1. FSV Mainz 05) verließen die Flames. Neu in Bensheim sind Ndidi-Silvia Agwunedu (HSG Blomberg-Lippe), Lucie-Marie Kretzschmar (Sport-Union Neckarsulm) und Lilli Holste (TSV Bayer Leverkusen). „Ndidi, Lucie und Lilli passen menschlich und sportlich super ins Team“, sagt Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.      

Der Altersdurchschnitt des HSG-Ensembles beträgt 23,5 Jahre. Der Kader umfasst 17 Spielerinnen – einschließlich Sarah Dekker, die nach einer Knieoperation in dieser Runde nicht zum Einsatz kommen wird. Gemeinsam mit Heike Ahlgrimm, seit 2016 verantwortlich für die Flames, stellen wir die Bundesliga-Mannschaft vor.

Torhüterinnen

Helen van Beurden und Vanessa Fehr bilden im zweiten Jahr das Duo zwischen den Pfosten. Zwei sehr gute, unterschiedliche Torfrauen, die harmonieren und sich gegenseitig unterstützen, so Heike Ahlgrimm: „Helen ist sehr verlässlich, Vanessa ist der verrückte Part.“

In der Vorsaison kassierten die Flames die drittmeisten Gegentore der Liga. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüterinnen funktionierte nicht immer wie gewünscht, was die Aufgabe für van Beurden und Fehr erschwerte. „Wir müssen uns insgesamt in der Abwehr steigern, auch Helen und Vanessa haben Luft nach oben.“ 
      

Ein Team mit Ambitionen-2
Torhüterin Helen van Beurden schreit ihre Freude nach einem gehaltenen Strafwurf heraus.

Rückraum Mitte

Für den Herzschlag des Flames.-Spiels sind Lisa Friedberger und Sarah van Gulik zuständig. „Lisa und Sarah leben die Flames“, sagt die Trainerin über ihre beiden dienstältesten Akteurinnen. Lisa trägt das HSG-Trikot seit 2014, Sarah seit 2016. „Frieda hat sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt und ist der Kopf der Mannschaft.“ Die Kapitänin war in den beiden vergangenen Spielzeiten jeweils beste Scorerin der Bensheimerinnen. Van Gulik ist eine absolute Teamplayerin. „Sarah macht und gibt alles für die Mannschaft.“ Mit ihrer Erfahrung, ihrer Einsatzbereitschaft und ihrem Siegeswillen ist sie eine wichtige Impulsgeberin und der verlängerte Arm der Trainerin auf dem Feld.

Rückraum links

Myrthe Schoenaker kam in der vergangenen Saison an die Bergstraße. Nach einem komplizierten Jahr in Blomberg startete sie bei der HSG durch. „Myrthe hat viele überrascht. Sie ist eine Spielerin, die in schwierigen Situationen cool bleibt.“ Heike Ahlgrimm traut der 30-Jährigen in dieser Saison erneut eine tragende Rolle zu. „Myrthe hat das Potenzial dazu, sie muss mit noch mehr Selbstvertrauen spielen.“

Alicia Soffel kehrt nach eineinhalbjähriger Pause und zwei Knieoperationen zurück in die Mannschaft. „Alicia ist gut dabei, braucht aber noch Zeit.“ Die bisherigen Eindrücke deuten darauf hin, dass die Sportstudentin sich von ihrer Verletzungsgeschichte nicht ausbremsen lassen will. „Sie denkt nicht darüber nach, sondern macht einfach.“ Heike Ahlgrimm ist zuversichtlich, sich demnächst wieder über die einfachen Tore der Rückraumschützin freuen zu können. „Wir wissen, was für eine tolle Spielerin Alicia ist.“

Lucie-Marie Kretzschmar war im Sommer zunächst in Sachen Beachhandball als Kapitänin mit der DHB-Auswahl bei WM und World Games erfolgreich unterwegs. In der zweiten Vorbereitungsphase stieg sie ins Training bei den Flames ein. „Das war kein Problem, Lucie hat sich schnell eingewöhnt.“ Sie ist eine exzellente Abwehrspielerin und mit gerade 22 Jahren eine „echte Persönlichkeit“, erklärt Ahlgrimm. „Lucie wird sehr wichtig für uns werden.“ 
    

Ein Team mit Ambitionen-3
Unermüdliche Antreiberin: Kreisläuferin Dionne Visser.

Rückraum rechts

Nach einer Spielzeit, in der überwiegend Rechtshänderinnen diese Position besetzten, stehen mit Leonie Kockel und Lilli Holste nun zwei Linkshänderinnen für diesen Job zur Verfügung. „Das wird unserem Spiel guttun“, so Ahlgrimm. Kockel zog sich im ersten Match der Vorsaison beim Thüringer HC einen Kreuzbandriss zu. Nach zehnmonatiger Ausfallzeit nahm sie mit Beginn der Vorbereitung das Mannschaftstraining wieder auf und wurde in den Testspielen wieder herangeführt. „Leo ist auf einem sehr guten Weg. Sie wird noch das eine oder andere Spiel benötigen, uns aber schon bald wieder viel Freude bereiten.“

Lilli Holste ist die zweite Spielerin für diesen Posten. „Lilli hat sehr viel Potenzial.“ Die 21-Jährige ist eine hervorragende Abwehrspielerin. Heike Ahlgrimm rechnet in den nächsten Wochen und Monaten bei ihr mit Fortschritten im Angriffsspiel und im Abschluss. „Daran werden wir arbeiten.“ Wunderdinge erwartet die Trainerin nicht. „Lilli ist jung und benötigt in der neuen Umgebung noch etwas Zeit.“

Als Rechtshänderin auf Rückraum rechts wird weiterhin Neele Orth am Ball sein. Die flexibel einsetzbare 19-Jährige kam in der zweiten Halbserie ’21/22 regelmäßig auf Einsatzzeiten. „Neele hat sich mit ihren Leistungen ein gewisses Standing in der Mannschaft erarbeitet“, ist Heike Ahlgrimm sehr zufrieden mit deren Entwicklung.

Rechtsaußen

Hinter Sarah Dekker liegen schwere Monate. Aufgrund eines Knorpelschadens im Knie stand für die 21-Jährige kurzzeitig das Karriereende im Raum. Nach zwei Operationen kann sie wohl doch weiterhin Handball spielen. Bis April 2023 muss „Dekki“ pausieren. In dieser Spielzeit wird sie nicht zum Einsatz kommen. „Wir unterstützen sie mit allem, was möglich ist, und freuen uns auf ihre Rückkehr“, unterstreicht die HSG-Trainerin.

Durch den langfristigen Ausfall lastet die Verantwortung für diese Position auf den Schultern von Lotta Heider und Jana Haas. Lotta war nach einem Kreuzbandriss Anfang des Jahres ins Team zurückgekehrt und qualifizierte sich mit ihren Liga-Auftritten für die Teilnahme mit der DHB-Auswahl an der U 20-WM im Juni. „Lotta hat bei der WM einen guten Part gespielt, das hat ihr einen Schub gegeben.“ Ahlgrimm ist überzeugt, dass die 20-Jährige den Job auf der rechten Außenbahn meistern wird. „Wir werden sehr viel Spaß mit Lotta haben.“

Jana Haas (18) ist die Jüngste im Kader und der Backup für Lotta Heider und sammelte bereits in der zurückliegenden Spielzeit reichlich Erfahrung in der Bundesliga.

Linksaußen

Die Rolle auf Linksaußen teilen sich Elisa Stuttfeld und Ndidi-Silvia Agwunedu und sollen unter anderem für Geschwindigkeit beim Gegenstoß sorgen. „Eli ist unser Laufwunder und gibt immer, auch in jedem Training, hundert Prozent.“ Im Vorjahr wurde Elisa mehrmals von Verletzungen aus dem Rhythmus gebracht. „Eli ist bereit, anzugreifen.“

Wie die beiden anderen Neuzugänge war auch Agwunedu schnell bei den Flames angekommen, berichtet Heike Ahlgrimm. Die 22-Jährige bringt enorme Schnelligkeit mit und dürfte die Schlagzahl in der HSG-Offensive erhöhen. „Mit Ndidi haben wir im Tempospiel eine weitere Option.“ Überdies ist die Studentin eine gute Abwehrspielerin.

Kreis

Die kräftezehrende Arbeit am Kreis obliegt weiterhin Dionne Visser und Isabell Hurst. „Dio und Isi gehen keiner Auseinandersetzung aus dem Weg“, beschreibt Ahlgrimm die Einsatzbereitschaft ihrer Kreisspielerinnen. Obschon körperlich den gegnerischen Abwehrblöcken meist unterlegen, machen Visser und Hurst den Weg frei für ihre Mitspielerinnen, reißen mit Beweglichkeit und Schnelligkeit Lücken in die Deckungsverbände. Beim Abschluss haben beide deutliche Fortschritte gemacht. „Das ist viel besser geworden, da geht aber noch mehr.“

In Sachen Emotionen fährt Visser dagegen bereits am oberen Limit. „Dio lebt die Flames, reißt die Mannschaft und das Publikum mit.“ eh 
       

Der Spielplan

Ein Team mit Ambitionen-4