KNODEN – BREITENWIESEN – SCHANNENBACH „Hütet Euch vor Knoden“ steht nicht nur am Ortseingang des zusammen mit Breitenwiesen 90 Bürger zählenden Ortsteils. Ein ganzes Buch befasst sich mit der „Kneeremer Kunschd“ (Knodener Kunst), einer Zauberkunst, die auf das Ende des Dreißigjährigen Kriegs zurückgehen soll. Sogar französische Soldaten soll dieses Bannen und Behexen im Krieg 1870 das Fürchten gelehrt haben. Heute wirkt der im Jahr 1000 gegründete hochgelegene Ort (493 Meter) recht friedlich, der zusammen mit Breitenwiesen bis zur Eingliederung nach Lautertal 1972 eine selbstständige Gemeinde war. Auf Breitenwiesen, das in einer kleinen Senke südlich der K 55 liegt, machen Schilder mit Hinweisen auf Ferien auf dem Bauernhof oder Reitangebote aufmerksam. Noch heute ist Breitenwiesen stark landwirtschaftlich geprägt.

Knoden liegt auf einem Höhenzug, der die Wasserscheide zwischen dem Schlierbach und dem Meerbach bildet. Höchste Erhebungen sind mit 511 Metern der bewaldete Knodener Kopf sowie der 536 Meter hohe, ebenfalls bewaldete Knörschhügel, auf dessen Gipfel von 1886 bis 1922 der 20 Meter hohe Ernst-Ludwig-Turm stand. Große Teile der Hochfläche sind landwirtschaftlich genutzt. Daher besteht die Siedlung aus mehreren Bauernhöfen, einige mit schönem Fachwerk. Gleich am Ortseingang fällt die ehemalige Schule Knodens ins Auge, heute ein OWK-Wanderheim und kürzlich außen renoviert. Für Knoden und Breitenwiesen macht sich ein fünfköpfiger Ortsbeirat mit Ortsvorsteher Hans-Dieter Bickelhaupt stark.

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Ober-Schannenbach mit Krehbergturm  
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An der Knodener-Kopf-Straße

Zu den Höhendörfern Lautertals gehört neben Knoden mit Breitenwiesen der höchstgelegene Ortsteil Schannenbach (540 Meter) am Nordwesthang des 576 Meter hohen Krehbergs und stellt den höchsten Punkt des Nibelungensteigs dar. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schannenbach im Jahre 1398. Gleich am Ortseingang steht das Dorfgemeinschaftshaus mit dem Feuerwehrgerätehaus, ein Projekt aus dem Programm „Soziale Aufrüstung des Dorfes“ von 1957. Einige Bauernhöfe, teilweise mit Fachwerk, und zahlreiche Wohnhäuser liegen an der Krehbergstraße, unterteilt nach Ober- und Unter-Schannenbach ganz im Osten Lautertals. In Unter-Schannenbach lockt neben einem Gasthaus mit Bäckerei sowie der neu geschaffene Geopunkt mit seinen Informationstafeln und Exponaten zur Steinverarbeitung nicht nur Wanderer an. Von Ober-Schannenbach heißt es, dass dort „Pfannkuchen nur auf einer Seite gebacken werden“ – nur auf einer Seite der Krehbergstraße befinden sich nämlich Wohnhäuser! Auch Brot wurde nur auf einer Seite gebacken, worauf noch zwei alte Backhäuser hinweisen. Es gibt die Idee in Schannenbach, eventuell eines davon am Dorfgemeinschaftshaus zu „revitalisieren“. Für Naturfreunde dürfte das Schannenbacher Moor von Interesse sein, das aber nur noch in Teilbereichen vorhanden ist. Versteckt im Wald ist der Wohnplatz Kellersporn Richtung Gronau. Neben dem Ortsbeirat mit Ortsvorsteher Andreas Benker bemüht sich der Verschönerungsverein um ein schönes Ortsbild. Walter Koepff