Kleine Schätze am Wegesrand
Geocaching hat in den vergangenen 20 Jahren weltweit immer mehr Anhänger gefunden. Kann man sich auch rund um Bensheim auf digitale Schnitzeljagd begeben? Wir haben es ausprobiert.

Bild: Postmodern Studio - stock.adobe.com
Diese Art der modernen Schnitzeljagd ist ein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Alles begann, als im Jahr 2000 die Nutzung von GPS-Systemen (Global Positioning Systems) für zivile Zwecke freigegeben wurde. Ein US-Amerikaner versteckte daraufhin einen Gegenstand im Wald und veröffentlichte die Koordinaten im Internet. Es dauerte nicht lange, bis sein „Schatz“ gefunden wurde. Er gilt als der erste Geocache – und er fand viele Nachahmer. Mittlerweile gibt es rund drei Millionen Caches in aller Welt – und schätzungsweise an die zwei Millionen Menschen, die sich auf Schatzsuche begeben.


Nach einigem Umherschauen ist das erste Versteck gefunden – auf eine genaue Beschreibung wird an dieser Stelle natürlich verzichtet! Wir finden eine luftdicht verschlossene Dose, in der sich neben dem Logbuch ein Aufkleber und eine kleine Tierfigur befinden. Diese dürfen aus der Box genommen und gegen andere kleine Spielsachen getauscht werden, so schreibt der Owner des Caches auf der Seite. Das Logbuch muss dagegen immer zurückgelegt werden, nachdem man als Finder Namen und Datum eingetragen hat. Einen Stift sollte man als Geocacher deshalb mit im Gepäck haben. Zu den Spielregeln gehört, dass alles wieder so verstaut und versteckt wird, wie man es vorgefunden hat. Und ganz wichtig: Man sollte sich beim Aufspüren der Schätze nicht von anderen – sprich Muggels – beobachten lassen. Die Schatzsuche soll möglichst geheim bleiben und das Versteck nicht so einfach zu finden sein.

Für unseren letzten Schatz an diesem Tag geht es zum Abschluss zu einem beliebten Ausflugsziel: das Blaue Türmchen. Dafür müssen wir zunächst hinunter nach Zell und auf der anderen Seite des Tals wieder hinaufsteigen. Dort angekommen, ist erstmal eine kleine Rast angesagt, bevor wir uns auf die Suche machen. „Die große Mauer“, so heißt der Cache, gibt uns einige Rätsel auf. Der Platz ist weitläufig, das Versteck könnte überall sein. Wir müssen uns wieder mit einem Hinweis auf die Sprünge helfen lassen. Ein heißer Tipp, sogar in Reimform, der uns erneut weiterhilft. Von allein wären wir darauf wohl nie gekommen! Diesmal befindet sich das Logbuch in einem kleinen Filmdöschen.
Wir sind mehr als zufrieden: Wir haben nicht nur fünf von fünf Verstecken aufgespürt, sondern bei unserer ausgedehnten Runde auch die Natur und die schöne Umgebung genossen. Für Familien mit Kindern kann Geocaching ein toller Anreiz sein, um den Nachwuchs nach draußen zu locken – und sie zu mehr oder weniger langen Spaziergängen zu motivieren. Schatzsuche oder Schnitzeljagd klingen doch allemal aufregender als eine simple Wanderung: Aber Vorsicht: Bloß nicht von Muggels entdecken lassen! Barbara Cimander
Rund ums Geocaching
Für Einsteiger oder zum Reinschnuppern eignet sich die Seite www.opencaching.de. Hier ist keine Anmeldung erforderlich.
Für die internationale Seite www.geocaching.com muss ein Benutzerkonto angelegt werden. Hierzu gibt es auch die passende App fürs Smartphone. Im Appstore sind aber auch andere kostenlose Apps zu finden.
Als registrierter Nutzer kann man gefundene Caches auf der Seite eintragen oder auch kommentieren. Und man kann selbst einen Cache verstecken und von anderen suchen lassen.
Es gibt Caches von ganz unterschiedlicher Größe: Ist von „normal“ die Rede, kann man sich zum Beispiel auf ein Tupperdosen-Format einrichten.
Außerdem haben sich unterschiedliche Varianten entwickelt. Bei Multi-Caches beispielsweise erhält man an verschiedenen Orten weitere Hinweise auf das eigentliche Versteck. Für Rätsel-Caches muss zunächst eine Aufgabe gelöst werden, bevor man überhaupt mit der Suche beginnen kann.
Geocaches sind mittlerweile auf allen Kontinenten zu finden, sogar in der Antarktis! Doch so weit muss man nicht fahren, Geocacher werden auch an der Bergstraße und im Odenwald fündig.
Hallo liebe Welt der UTF-8 Umlaute Übersicht
Umlaut ä = ä
Umlaut ö = ö
Umlaut ü = u
Umlaut Ä = Ä
Umlaut Ö = Ö
Umlaut Ü = Ü
und das scharfe s ß = ß