Mit Ihrem Amtsantritt als Bürgermeisterin der Stadt Bensheim im Dezember 2020 wurden Sie kraft Amtes auch Chefin der Bensheimer Feuerwehren. Ihre Vorgänger im Amt haben das auch gerne mal zum Anlass genommen, sich in Feuerwehr-Uniform zu zeigen. Ist das auch von Ihnen zu erwarten?Christine Klein: Die Uniform sollen diejenigen tragen, die entsprechend als Feuerwehrmann- oder frau ausgebildet sind. Wenn ich bei einem Einsatz vor Ort bin, trage ich aber vorschriftsmäßig meine Schutzkleidung.Welche Bedeutung hat für Sie die ehrenamtliche Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr?Christine Klein: Eine überragende Bedeutung. Ich bin tief beeindruckt von unseren Aktiven in den Bensheimer Feuerwehren und ihrem immer währenden Engagement altersübergreifend. Die Feuerwehrleute verrichten einen großen Dienst an der Gesellschaft. Sie sind in vielerlei Hinsicht für unsere Stadt und die Stadtteile enorm wichtig. Der hohe Qualifikationsgrad der Bensheimer Wehren ist beeindruckend. Die ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen beweisen bei den oft komplizierten Einsätzen, was sie in unzähligen Übungen und Fortbildungen in ihrer Freizeit immer und immer wieder trainiert haben. Hinzu kommen die Arbeit in den Kinder- und Jugendfeuerwehren und die vielfältigen Aktivitäten in der Stadt und den Stadtteilen. Und das alles im Ehrenamt. Ich habe den Eindruck, vielen in der Bevölkerung ist dieser hohe ehrenamtliche Einsatz völlig unbekannt.Wann sind Ihre Entscheidungen als oberste Feuerwehrkommandantin gefragt?Christine Klein: Zunächst mal bedeutet dies, dass ich rund um die Uhr erreichbar sein muss. Gerade bei sogenannten Sonderlagen, wie beispielsweise bei einem Großbrand oder Gefahrguteinsatz, bin ich Gesamteinsatzleiterin und für die Koordination der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Verwaltung zuständig. Denn bei Großeinsätzen sind fast immer mehrere Teams unterschiedlicher Fachrichtungen aus dem Rathaus alarmiert und im Einsatz.Darüber hinaus ist der Austausch mit unserem Stadtbrandinspektor und mir sowie dem hier im Rathaus für die Feuerwehren zuständigen Team eng, vertrauensvoll und intensiv. Wir entwickeln gemeinsam Konzepte, wie wir die Feuerwehren und den Katastrophenschutz für die Zukunft sicher aufstellen. Ich weiß, wie verantwortungsvoll die Feuerwehren mit dem Thema Sicherheit für die Bevölkerung umgehen und wie umfassend der Blick der Verantwortlichen ist. Das hat sich zuletzt wieder beim hervorragend ausgearbeiteten Bedarfs- und Entwicklungsplan gezeigt.Was wünschen Sie sich für die Feuerwehr?Christine Klein: Dass sie aus der Gesellschaft die Wertschätzung für ihr ehrenamtliches Engagement erhalten, die sie verdienen. So wünsche ich mir auch, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger Mitglied bei „ihrer“ Feuerwehr in der Stadt bzw. den Stadtteilen wird. Das ist ein kleiner finanzieller Beitrag mit einem hohen emotionalen Wert für unsere Feuerwehren. Schließlich erwarten wir alle, dass die Feuerwehr in der Not ganz schnell zur Stelle ist und Hilfe leistet.Waren Sie privat schon mal auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen?Christine Klein: Nein, glücklicherweise nicht.