Als die Gemeinde Lautertal entstand, gab es schon zwei Jahre lang die „Mittelpunktschule“ (MPS) Gadernheim. Genau wie die kleinen Ortschaften zu einer Großgemeinde zusammengelegt wurden, sollte die neue-Schule viele kleinere Standorte ersetzen und die Kinder an einem Ort bündeln. Über die Jahre wuchs die Schule immer weiter und hatte in ihren Hochphasen über 700 Schüler. Der Rückgang der Geburtenzahlen, der allgemeine Trend zum Besuch des Gymnasiums und das in der Gesellschaft immer weiter sinkende Ansehen der Hauptschule ließen die Schülerzahlen sinken, und schließlich stand der Sekundarstufenzweig der MPS vor dem Aus. Durch Änderungen in der Konzeption, eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern und ein Besuch beim damaligen Kultusminister kam es schließlich dazu, dass die MPS in der jetzigen Form weiterbestehen konnte.      

Für die Kinder wird auch eine gute Betreuung nach dem Unterricht geboten. Sie können spielen, Hausaufgaben machen, basteln und vieles mehr. Es besteht auch die Möglichkeit, nach der fünften Stunde ein Mittagessen zu sich zu nehmen, das von der Köchin der Schule zubereitet wird. Der Einstieg ins Ganztagsangebot erfolgte 2011. Seit vier Jahren ist die Grundschule im Pakt für den Nachmittag, um so den Kindern ein noch besseres Betreuungsangebot zu bieten. Dadurch wurden Lernzeiten, Hausaufgabenbetreuung und AG-Angebote verstärkt für die Kinder der Grundschule ermöglicht.

Mittlerweile ist die MPS auf dem Weg dazu, wieder die weiterführende Schule für Haupt- und Realschüler aus Lautertal und Lindenfels zu sein. Im Sommer wird die Schule zum dritten Mal in Folge drei fünfte Klassen aufnehmen. Das ist nicht nur ein tolles Ergebnis von den Zahlen her, es zeugt auch vom Vertrauen der Eltern in die Arbeit der Schule. Jedes Kind an der MPS hat Anspruch darauf, in seinen Eigenheiten, Stärken und Schwächen, Ängsten und Hoffnungen ernst genommen und in seiner Entwicklung bestmöglich gefördert zu werden. Das ist eine der Leitlinien der Schule.

Die MPS bietet freundliche und gut ausgestattete Klassenräume, ein Klassenzimmer im Freien, eine Mediothek, Werkräume, eine Schulküche und einen Computerraum. Zahlreiche Laptops stehen den Kindern zur Verfügung. Es gibt einen Schulgarten, eine Lerninsel und eine Forscherwerkstatt. Der Pausenhof mit Spielplatz und Ruhezone ist abwechslungsreich und groß.

Schwerpunkte der MPS sind die Digitalisierung und die Berufsorientierung geworden. Hier ist vor allem die Talent-Company zu nennen, die seit drei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kreis Bergstraße, der Strahlemann-Stiftung sowie Firmen und Betriebe der Umgebung der Berufsorientierung ihren Raum gibt.

Die Grundschule erhielt 1982 ihr eigenes Gebäude. In kleinen Klassen werden die Kinder hier auf die weiterführenden Schulen vorbereitet.

Ein wichtiges Standbein für die Zusammenarbeit mit den Eltern ist der Schulelternbeirat. Er arbeitet mit den Lehrern und der Schulleitung daran, den „Lern- und Lebensraum Schule“ zu gestalten. Eine zweite wichtige Säule, ist der Förderverein. Durch seinen Einsatz konnte schon einiges umgesetzt werden, was nicht über das normale Schulbudget möglich gewesen wäre.

Auch nach der Schule geht es weiter. Auf diese Zeit bereitet die MPS ihre Schüler vor. Unter dem Motto „Zukunft braucht Orientierung“ unterstützt die IHK Darmstadt seit 2011 Schulen in der Einrichtung von Berufsorientierungsräumen. In diesen Zukunftswerkstätten werden Jugendliche durch ein praxisnahes Schulkonzept in ihre berufliche Zukunft begleitet. Christa Flasche