
Bild: Thomas Neu


Nach längerer Planungsphase und interessanten Einblicken ins Baurecht wurde das Projekt schließlich vom TC Bensheim in Angriff genommen. Anfang März wurde der neue Court mit einem Festakt offiziell in Betrieb gestellt. Rund 50 000 Euro hat der Club in die Maßnahme investiert. Nun steht „Mount Padel“ bereit, von Club-Mitgliedern und Nichtmitgliedern erobert zu werden. Der Auf- und Abstieg zum Berg erfolgt über eine neue Treppe mit Handlauf. „Versicherungstechnisch einwandfrei“, versichert Keilmann.
Auf die Padel-Schiene kam der Tennisclub im Rahmen eines Workshops zur Zukunftsfähigkeit des Vereins. Ein „bisschen neuer Wind“ und „ein bisschen mit der Zeit gehen“ waren die Antriebsfedern für die Verantwortlichen des TCB, die Angelegenheit anzuleiern, erläutert Robert Keilmann. Der Hessische Tennisverband empfiehlt seinen Vereinen, sich bei einer angedachten Modernisierung für diese verwandte Sportart zu öffnen. Das Padel-Konzept wurde entwickelt, den TCB-Mitgliedern vorgestellt und von der Jahreshauptversammlung abgesegnet.

Da sich die Erfahrungen des Vorstandes zu dieser Sportart auf einige Testläufe im Spanien Urlaub – Spanien ist die europäische Padel-Hochburg – beschränkten, hieß man die Männer vom Fach willkommen. Kreckel, federführend, und Wittmann, die bereits in der Padel-Bundesliga aufgeschlagen haben, kümmern sich seither um die Koordination, bieten Training und Schnupperstunden an, sind Ansprechpartner in allen Padel-Angelegenheiten bei Blau-Weiß.
Jakob Wittman, der Schwede ist von Haus aus Fußballer, kam über seine Cousins in Schweden zum Padel. „Ich wollte erst gar nicht richtig, aber dann hat es mich sofort geflasht“, schildert er seine erste Begegnung mit dem Sport vor fünf Jahren. Padel zählt weltweit zu den am stärksten wachsenden Trendsportarten. In Schweden wird bei jedem Tennishallen-Neubau inzwischen ein Padel-Platz eingeplant, berichtet Wittmann. Was macht den Reiz von Padel aus? „Es ist ein Lebensgefühl“, sagt Jakob Wittmann.
Es ist weniger verbissen und aggressiv als Tennis, technisch weniger komplex, weniger körperlich und es ist, da immer vier Spielerinnen oder Spieler gemeinsam auf dem Court stehen, geselliger. „Das Miteinander ist toll, der Spaßfaktor ist hoch.“

Beim Padel-Spielen gehört dezente Musikunterhaltung aus einer Bluetooth-Box während des Matches ebenso dazu wie beim gemeinsamen Zusammensitzen danach. „Das wird richtig cool“, freut sich Jakob Wittmann auf die weitere Ausstattung von „Mount Padel“. Die verfügbare Fläche lässt sogar den Bau eines weiteren Courts zu. Momentan ist das noch Zukunftsmusik.
Der Padel-Platz, der mit seiner Flutlichtanlage auch in den Abendstunden genutzt werden kann, wird mittels des herkömmlichen Buchungssystems des TCB belegt. Über eine Gruppe bei einem Messenger-Dienst können Mitspielerinnen und Mitspieler gefunden werden. „Es läuft gut“, ist Robert Keilmann zufrieden mit der Frequentierung des Platzes in den ersten Wochen. Während des Ostercamps in den Schulferien wurde der Padel-Court in das Programm mit eingebunden.
Ursprünglich war in Sachen Padel-Ligabetrieb ein softer Start geplant beim TCB. Wittmann und Kreckel plädierten dagegen dafür, „sofort in die Vollen zu gehen“, so dass Blau-Weiß mit den Herren und den Herren 35 bereits in der Meisterschaft der Amateurliga mitmischt. Ein Frauen-Team fand sich ebenfalls zusammen, wurde aufgrund der weiten Entfernungen zu den Spielorten letztlich jedoch nicht gemeldet.
Zurzeit bestehen im Padel bundesweit nur zwei Spielklassen: Bundesliga und Amateurliga. Das bedeutet, im Verlauf einer Runde ist die ein oder andere weitere Auswärtsfahrt zu absolvieren. Jakob Wittman ist überzeugt, dass Padel weiter boomt, sich immer mehr Mannschaften für eine reguläre Saison anmelden, die Anzahl der Ligen zunimmt und der Padel-Spielbetrieb dezentraler organisiert werden kann. Die Entwicklung der Sportart innerhalb des Vereins lässt man beim TC Bensheim entspannt auf sich zukommen, sagt Robert Keilmann. Die Gründung einer eigenen Abteilung könnte je nach Zulauf durchaus möglich werden. „Das werden wir sehen.“ Eric Horn
Kontakt:
Saarstraße 62
Bensheim
E-Mail: padel@padel-tennis-bensheim.de
www.tennisbensheim.de/was-ist-padel/
HINTERGRUND
Der Padel-Platz ist zehn Meter breit und 20 Meter lang, mit einem circa ein Meter hohen Netz in der Mitte. Umgeben ist das Rechteck von bis zu vier Meter hohen Kunststoff-Glaswänden und Drahtgitter-Zäunen, die ähnlich wie beim Squash ins Spiel miteinbezogen werden können. Der Ball muss beim Schlag ins gegnerische Spielfeld zunächst auf dem Boden aufkommen, bevor er dort die Wände berühren darf. Die Spieleröffnung erfolgt mit einem Aufschlag von unten. „Die Ballwechsel sind viel länger als beim Tennis“, erläutert Padel-Trainer Jakob Wittmann. Taktik und Strategie spielen beim Padel eine große Rolle. Vor allem die Einbindung der Wände in das Spiel erfordert eine gewisse Übung, so Wittmann. Das kann Robert Keilmann bestätigen. Der 2. Vorsitzende des TC Bensheim ist erfahrener Tenniscrack, aber noch unerfahrener Padel-Spieler. „Da braucht man einen Moment.“ Weniger Probleme bereiten Schlagtechnik und Kondition.
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