Auf den Spuren von Mutter und Tante: Gina Steinbrenner ist bei der Eröffnung des Bürgerfestes Anfang Juni zur Bensheimer Blütenkönigin gewählt worden. Sie ist allerdings nicht die erste Hoheit in ihrer Familie. Ihre Mutter Tatjana Steinbrenner und deren Schwester Katjuscha Maschik durften sich bereits ebenfalls die Krone aufs Haupt setzen lassen – in den Jahren 1990 und 1992.Für die Bensheimerin stand deshalb schon in jungen Jahren, als sie Prinzessin der damaligen Königinnen war, fest: Eines Tages will ich auch meine Heimatstadt repräsentieren. „Das Amt der Blütenkönigin ist eine schöne Tradition, die man am Leben halten sollte“, erklärt die 21-Jährige. 2020 bewarb sie sich beim Automobilclub Bensheim. Der ernennt seit 1948 die Regentinnen. Mit ihrer Initiative rannte sie bei den Verantwortlichen offene Türen ein, denn Kandidatinnen gibt es schon seit Jahren nicht mehr in Hülle und Fülle.

Durch die Corona-Pandemie samt Lockdown und dem Aus für nahezu alle Großveranstaltungen machte es damals aber wenig Sinn, eine neue Königin zu krönen. Im April hatte Gina Steinbrenner ihr Interesse erneuert, beim AC zeigte man sich hocherfreut. Schließlich sollte nicht irgendjemand gekrönt werden, es muss schon passen. Und bei der nun amtierenden Hoheit ist dies definitiv der Fall – und das nicht nur wegen Mutter und Tante.

„Ich bin in Bensheim fest verwurzelt, in Vereinen aktiv gewesen, habe jahrelang in der Tanzfabrik getanzt, Kurse dort gegeben und war zuvor im Ballettstudio Leonor“, gibt Gina Steinbrenner einen kleinen Einblick in ihre Freizeit-Vita. Alles nicht von Nachteil, wenn man die Heimatstadt öffentlich repräsentieren mag – und noch dazu genau die richtige Einstellung für die ehrenamtliche Herausforderung mitbringt. „Das Amt ist mehr als nur schöne Kleider und eine Krone. Es ist eine Plattform für junge Frauen, ich kann Bensheim von einer anderen Seite kennenlernen und die Stadt als Botschafterin repräsentieren. Es ist für mich eine Ehre.“

Vor etwas mehr als einem Monat nahm sie die Insignien ihrer Regentschaft (Krone und Schärpe) auf der Bühne am Storchennest entgegen, aus den Händen einer anderen Hoheit, der Bergsträßer Gebietsweinkönigin Stefanie Kippenhan. Seitdem hat sie, angefangen mit dem Bensheimer Bürgerfest, schon die ersten Termine absolviert. „Die ersten vier Wochen meiner Amtszeit waren sehr bereichernd. Ich durfte schon sehr viele Hoheiten kennenlernen und das erste Mal bei der Eröffnung des Heppenheimer Weinmarkts dabei sein. Ich freue mich sehr auf die nächsten Wochen und vor allem auf das bevorstehende Winzerfest. Es war schön zu sehen, wie sehr die Menschen es genießen, wieder auf Feste gehen zu können“, erzählt sie.

Übrigens: Während sich Gina Steinbrenner als Blütenkönigin an Mutter und Tante orientiert, strebt sie beruflich einem anderen Vorbild nach – ihrem Vater. Nach dem Abitur am AKG studiert sie in Frankfurt Zahnmedizin. Harald Steinbrenner ist Zahnarzt mit eigener Praxis in Heppenheim. Sie kenne den Beruf von klein auf, den medizinischen Part habe sie immer interessant gefunden, begründet sie ihre Wahl mit dem Ziel, Zahnärztin zu werden und eines Tages vielleicht die Praxis des Vaters zu übernehmen.

Das anspruchsvolle Studium muss sie in den nächsten zwölf Monaten mit ihrem nicht minder herausfordernden „Nebenjob“ in Einklang bringen. Aber wer die 21-Jährige bei ihren ersten Auftritten beobachtet hat, konnte eine selbstbewusste junge Frau erleben, die mit solchen Aufgaben keinerlei Probleme hat – und noch dazu eine wahrlich sympathische Botschafterin ihrer Heimatstadt abgibt. Dirk Rosenberger

FRAGEBOGEN - Gina Steinbrenner freut sich über ihr neues Amt als Blütenkönigin.

Die neue Bensheimer Blütenkönigin-2
Bilder: Thomas Neu, Studio East / stock.adobe.com

Was ist für Sie das größte Unglück?
Jemanden zu verlieren, den man geliebt hat.

Was ist für Sie das vollkommene Glück?
Family & Friends.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Unpünktlichkeit.

Ihre Lieblingstugend?
Ehrlichkeit.

Was verabscheuen Sie am meisten?
Gewalt.

Ihre Lieblingshelden?
Sissi.

Ihre Lieblingsschauspieler?
Zendaya.

Ihre Lieblingsschriftsteller?
Kerstin Gier.

Ihre liebsten Romanhelden?
Gwendolyn & Gideon.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Einführung in die Zahnerhaltungskunde.

Ihr Lieblingsmaler?
Monet.

Ihre Lieblingskomponisten oder -musiker?
The Weeknd & Carla Fuchs.

Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Neue Orte kennenlernen.

Wann hat es Ihnen zuletzt die Sprache verschlagen?
Beim Physikum.

Ihr Hauptcharakterzug?
Zielstrebig.

Ihr größter Fehler?
Unfreiwillig 2 Jahre verpasst zu haben.

Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Ein fotografisches Gedächtnis.

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Dass sie immer für mich da sind.

Welchen Sport treiben Sie?
Yoga.

Ihre Lieblingsblumen?
Pfingstrosen.

Ihr Lieblingsgericht – von wem gekocht?
Oma Elly Knödel gekocht von Opa Pit.

Ihr liebstes Spielzeug als Kind?
Barbie.

Worüber haben Sie sich zuletzt besonders geärgert?
Die Benzinpreise.

Und worüber sehr gefreut?
Die Krönung zur Blütenkönigin.

Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
Karl Lagerfeld.

Sie dürfen eine Zeitreise antreten – wohin geht’s?
80s.

Ihr Bensheimer Lieblingsplatz?
Kaufhaus Ganz.

Ihr Wunsch für Bensheim?
Ein größerer Fokus auf meine Generation.

Was würden Sie in Bensheim ändern?
Dass endlich mal etwas umgesetzt und nicht alles totdiskutiert wird.

Ihr Motto?
Shine bright like a diamond.