Es ist ein ständiges Auf und Ab. Nein, nicht die Pandemie (die auch), sondern die „Tour de Montana“. Ein attraktiver Rundkurs durch den vorderen Odenwald. Für Mountainbiker mit und ohne Elektromotor. Landschaftlich reizvoll, sportlich moderat bis anspruchsvoll. Am 25. Juni geht es los. Auf zwei unterschiedlichen Strecken.Nach fünfjähriger Pause findet in diesem Sommer wieder eine „Tour der Hoffnung“ an der Bergstraße statt. Organisator ist das Team Bensheim in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Heimatpflege Hochstädten. Der Erlös des Events kommt wie auch in den vergangenen Jahren krebskranken Kindern zu Gute, die das Team Bensheim seit vielen Jahren über verschiedene Projekte unterstützt. Ein Teil der Einnahmen geht an den Hochstädter Förderverein, um die Zukunft des gemeinnützigen Projekts Hochstädter Haus zu sichern.  

Die Veranstalter erwarten mindestens 500 Teilnehmer, wie Jürgen Pfliegensdörfer aus dem Team-Vorstand mitteilt. Angesprochen sind sowohl ambitionierte Radsportler wie Freizeitbiker und Familien. Für sie bietet sich der kleinere Kurs an. Die in knapp zwei Stunden zu bewältigende kurze Strecke führt über 500 Höhenmeter und knapp 20 Kilometer Länge aus Hochstädten in Richtung Felsberg, dann weiter über Zwingenberg und unterhalb des Auerbacher Schlosses zurück zum Start.

Auch Vereine, Firmen und Sponsoren sind zur Teilnahme aufgerufen. Insbesondere Unternehmen können den Termin nutzen, um in Zeiten der Pandemie Teamgeist und Solidarität zu zeigen, so der Verein. Die größte Gruppe darf mit einem Sonderpreis rechnen. Die Startgebühr beträgt 55 Euro. Im Preis enthalten ist ein hochwertiges Tour-Trikot. Das Areal rund ums Hochstädter Haus wird ab neun Uhr zum Dorado der Benefiz-Biker. Der neue Pächter öffnet das Café. Ab 18 Uhr wird eine Live-Band spielen.

Bis dahin müssen die Teilnehmer allerdings erst einmal in die Pedale treten. Clevere und ökologisch denkende Radler ohne allzu weite Anfahrt lassen das Auto übrigens stehen und „reisen“ bereits auf zwei Rädern an. Auf diese Weise sind die Muskeln bereits warm für die Tour, die am Hochstädter Haus (ehemaliges Marmorit-Gelände) beginnt. Von dort aus geht es zunächst durch den Wald am Selterswasserhäuschen vorbei bis zum Jerusalem Friedensmal und dann südlich von Balkhausen in westlicher Richtung weiter. Nach knapp fünf Kilometern öffnet sich ein schöner Blick auf den Melibokus, den man allerdings auf der kurzen Strecke – im Gegensatz zur langen mit 1000 Höhenmetern auf 35 Kilometern Distanz – nicht bezwingen muss. Im Tälchen zwischen Felsberg und Melibokus biegt man nördlich der Paul-Förster-Hütte am Melibokus-Parkplatz unterhalb des Auerbacher Schlosses in den Herrenweg ein. Diesen verlässt man wieder auf Höhe Zwingenberg und rollt vorbei an der Morgenruh-Hütte über die Orbishöhe durch die Steillage Alte Burg bis zur Luciberghütte. Dort bietet sich ein herrlicher Ausblick über die Rheinebene bis zum Pfälzer Wald und in den Taunus. Ein idealer Ort für eine kleine Rast, bevor es durch den Weinlagenweg und mit einer Schleife zur Paul-Förster-Hütte wieder heimwärts geht. Von der Ankunft an der Mühltalstraße ist es ein Steinwurf bis zum Hochstädter Haus.

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Die kürzere Strecke der „Tour de Montana“ eignet sich insbesondere für Freizeitbiker und Familien. Bild: Monkey Business - stock.adobe.com
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Schicker Dress: Mit diesem Trikot nimmt das Team Bensheim die „Tour de Montana“ in Angriff. Bild: Craft Country

Die ersten Starts sind ab neun Uhr möglich, gegen 14 Uhr können die letzten Radler auf die Strecke gehen, um den zeitlichen Rahmen einzuhalten. Bestzeiten spielen an diesem Tag keine Rolle. Es geht um den Spaß am Biken und um den guten Zweck, wie die Veranstalter betonen, die mit der „Tour de Riva“ 2017 das letzte große Event vor der Pandemie organisiert hatten. Eine Woche lang ging es für 130 Teilnehmer 777 Kilometer weit über die Alpen in die Bensheimer Partnerstadt am Gardasee. Dabei wurden 550000 Euro an Spenden eingenommen.

Seit seiner Gründung vor fast zwei Jahrzehnten hat das Team mit seinem Vorsitzenden Helmut Richter rund 1,5 Millionen Euro für krebskranke Kinder gesammelt. Unter den vielen sportlichen Events bleibt auch die „Tour de Melibokus“ von 2011 in bester Erinnerung.

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Grafik: SimpLine - stock.adobe.com
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Quelle: Tour der Hoffnung, Team Bensheim / Kartenbasis: © Openstreetmap & Mitwirkende Grafik: Grafiks - Kai Segelken

Damals machten sich mehr als 600 Teilnehmer in Alsbach, Zwingenberg und Auerbach auf den Weg zum Gipfel – mit dem Mountainbike, dem Rennrad oder zu Fuß als Jogger oder Nordic-Walker. Über 52000 Euro an Spendengeldern kamen dabei zusammen.

Dieser Kurs war das Vorbild für die „Tour de Montana“. Die Idee kam aus den Reihen des Hochstädter Fördervereins, im Dialog mit der Teamspitze wurden bald Nägel mit Köpfen gemacht. Zudem ist man dankbar, dass viele Sponsoren trotz Pandemie weiterhin als Unterstützer mit im Boot sind. Hauptsponsor ist erneut die Sparkasse Bensheim. Vorstandsvorsitzender Johannes Erich Schulz lobt das ehrenamtliche Engagement der Veranstalter, das man als regional orientiertes Institut weiterhin gern unterstütze.

Eine Teilnahme von Sponsoren, Firmen und Vereinen ist besonders erwünscht. „Viele haben in der Pandemiezeit gemeinsame Aktivitäten auf ein Minimum zurückgefahren, Treffen und Feiern wurden abgesagt, Jahreshauptversammlungen und Zusammenkünfte fast immer online abgehalten“, so Jürgen Pfliegensdörfer. Eine gemeinsame Teilnahme an der „Tour de Montana“ zeigt Teamgeist und fördere den Zusammenhalt – und biete die Chance, gemeinsam mit Kollegen in der freien Natur unterwegs zu sein.

Anmeldungen für die Tour sind schon jetzt über die Homepage www.tdh-bensheim.de möglich. Dort kann man sich auch die beiden Streckenprofile genauer anschauen – und gegebenenfalls im Vorfeld trainieren. Die beiden Touren sind beim Outdoor-Routenplaner „Komoot“ bereits hinterlegt. Thomas Tritsch
   

info Stichwort

Tour der Hoffnung: Team Bensheim

Das Team Bensheim der „Tour der Hoffnung“ wurde im Jahr 2008 als gemeinnütziger Verein gegründet.

Bereits seit 2003 hat sich an der Bergstraße ein Kreis engagierter Menschen unter dem rechtlichen Dach des Gießener Mutter-Vereins für die „Tour der Hoffnung“ eingesetzt.

Regelmäßig werden sportliche Aktionen sowie Benefizveranstaltungen zugunsten krebskranker Kinder organisiert.

Die ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder unterstützen mit den gesammelten Spenden Kinderkliniken – unter anderem die Kinderonkologie des Uniklinikums Heidelberg –, Forschungsprojekte und betroffene Familien in Form von Direkthilfen.

Kontakt

Team Bensheim – Tour der Hoffnung e.V.
Telefon 0172/6399778
E-Mail info@tdh-bensheim.de
www.tdh-bensheim.de

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TOUR DE MONTANA: DIE STRECKE FÜR ANFÄNGER UND FAMILIEN