Pfarrer Christian Stamm ist seit August neuer Pfarradministrator in Bensheim und Nachfolger von Thomas Catta in Sankt Georg.Im August hat er die ersten Gottesdienste in Sankt Georg gefeiert. In Bensheim sei er bereits gut angekommen, betont der neue Pfarrer Christian Stamm. In der Nachfolge von Thomas Catta hat er eine neue Stelle als Pfarradministrator angenommen. Sein „Schorschblick“ ist ein anderer.Stamm (Jahrgang 1972) wird in Bensheim auch damit befasst sein, den Pastoralen Weg des Bistums Mainz umzusetzen und vor diesem Hintergrund die anstehenden Veränderungen zu moderieren. Denn bis spätestens 2030 soll es im Dekanat Bergstraße-Mitte nur noch drei große Pfarreien geben. Die Gemeinden Sankt Laurentius, Heilig Kreuz und Sankt Georg werden mit den Pfarreien Mariae Himmelfahrt in Zwingenberg und Sankt Bartholomäus in Fehlheim zu einem Pastoralraum zusammengefasst – die Vorstufe der neuen Pfarrei. Leiter dieses Gebildes wird Christian Stamm. Er koordiniert die Kirchenreform vor Ort. 

Der Geistliche ist in der Region kein Unbekannter. Seit 2013 hat er die Pfarrgruppe Abtsteinach/Gorxheimertal geleitet und war außerdem ab 2016 Dekan des Dekanats Bergstraße-Ost. Zudem war er nach seinem Theologiestudium in Mainz und Wien als Diakon in Seligenstadt und zwischen 2002 und 2004 als Kaplan in Lorsch tätig. „Ich kenne die Gegend recht gut“, sagt Stamm, der anschließend in die Diaspora zwischen Homberg/Ohm und Alsfeld in Oberhessen zog. Es folgten sieben Jahre als Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und als Pfarrvikar in Gonsenheim.

Aus der eher ländlich geprägten Region des Dekanats Bergstraße-Ost ist er nun in die größte Stadt des Kreises gewechselt. Christian Stamm mag den Menschenschlag: „Bensheim ist städtischer geprägt als die Gemeinden im Odenwald. Man feiert hier gern. Das ist sehr sympathisch.“ In seiner Freizeit ist er viel in der Natur unterwegs, am liebsten mit dem Rad. Kirchberg und Hemsberg gehören zu den bevorzugten Zielen, während es im Urlaub gerne etwas höher hinauf gehen darf: Die Alpen stehen bei ihm hoch im Kurs. Mittlerweile habe er sich gut eingelebt, an Orientierung mangele es ihm nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil er Bensheim in den vergangenen Jahren als Kaplan, Dekan und Pfarrer gleichsam geografisch umkreist hat. „Eher Zufall“, so Stamm, für den die Begegnung mit den Menschen zu den wichtigsten Säulen seines Auftrags zählt. Und zwar mit Menschen aller Konfessionen. Ökumene ist für ihn auch im Kontext der Dynamik innerhalb der christlichen Kirche ein Muss: „Eine Identität ist dann besonders ausgeprägt und stark, wenn sie den anderen anerkennt.“ Gerade angesichts der weiter sinkenden Zahl von Gläubigen solle das Christentum stärker seine Einigkeit betonen, anstatt sich voneinander abzugrenzen.

Auf den ganz konkreten „Schorschblick“ angesprochen, gibt sich der Theologe diplomatisch. Es gebe sicherlich eine architektonisch vernünftige Lösung, mit der man den Platz vor der Pfarrkirche aufwerten könnte, ohne das Kirchenhaus optisch zu blockieren. Sofern das in der Stadt überhaupt gewollt würde. Der Mainzer Dom sei auch umbaut. Seiner Schönheit schade das nicht. Thomas Tritsch
 

FRAGEBOGEN

Gut in Bensheim angekommen-2
Christian Stamm Bild: Thomas Neu

Was ist für Sie das größte Unglück?
Krieg.

Was ist für Sie das vollkommene Glück?
Shalom.

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die, für die eingestanden wird.

Ihre Lieblingstugend?
Hoffnung.

Was verabscheuen Sie am meisten?
Habgier.

Ihre Lieblingshelden?
Die Held*innen der Wirklichkeit.

Ihr Lieblingsschauspieler?
Florian Stamm.

Ihre Lieblingsschriftsteller?
Hanns-Josef Ortheil.

Ihre liebsten Romanhelden?
Robinson Crusoe.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Entmachtung“ von Michael N. Ebertz.

Ihre Lieblingsmaler?
Da bin ich nicht festgelegt. Zuletzt interessierte ich mich stärker für das Werk Matthias Grünewalds.

Ihr Lieblingskomponist?
Gregor Linßen, Mozart.

Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Bewegung an der frischen Luft.

Wer oder was hätten Sie sein mögen?
Immer mehr der zu werden, als der ich geschaffen bin.

Ihr Hauptcharakterzug?
Optimistisch.

Ihr größter Fehler?
Ungeduld.

Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Weisheit.

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Verlässlichkeit und Treue.

Welchen Sport treiben Sie?
Radfahren und Wandern.

Ihre Lieblingsblume?
Die blaue Blume.

Ihr Lieblingsgericht – von wem gekocht?
Ich esse viele Gerichte gerne, aber bei Muttern schmeckt es am besten.

Ihr liebstes Spielzeug als Kind?
Bauklötze.

Worüber haben Sie sich zuletzt besonders geärgert?
Das hängt mit meiner Ungeduld zusammen.

Und worüber sehr gefreut?
Ich freue mich fast täglich.

Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen?
Ich erfreue mich an den Begegnungen, die mir geschenkt werden.

Sie dürfen eine Zeitreise antreten – wohin geht’s?
In die Gegenwart.

Ihr Bensheimer Lieblingsplatz?
Kirchberg.

Ihr Wunsch für Bensheim?
Eine lebenswerte Stadt zu bleiben.

Was würden Sie in Bensheim ändern?
Mehr fahrradfördernde Verkehrswege.

Ihr Motto?
Allzeit bereit!