Am 30. April dieses Jahres, einem Freitag, räumten Mohamed Elazaoui und Hussein Zehae um exakt 14.55 Uhr in Höhe des Evangelischen Gemeindehauses die letzten Absperrungen von der Fahrbahn – die Mitarbeiter des Bauunternehmens Strabag gaben damit den Startschuss dafür, dass der Verkehr auf der Bundesstraße 3 nun wieder ungehindert durch die Ortsdurchfahrt von Zwingenberg rollen kann.

Zehn Minuten zuvor, um 14.45 Uhr, war nach 21-monatiger Vollsperrung bereits die symbolische Freigabe erfolgt: Nach einer kleinen Feierstunde auf dem Löwenplatz schnitten Bürgermeister Holger Habich und Baudezernent Arno Krämer (Hessen Mobil) gemeinsam mit dem stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher Ulrich Kühnhold, Bauamtsmitarbeiter Willi Hechler und GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann das schwarz-rot-goldene Band durch, das ebenso traditionell wie standesgemäß bei der Freigabe von Bundesstraßen zum Einsatz kommt. Die Freigabe kam einer zeitlichen Punktlandung gleich:

Im August 2019 war die Einrichtung der Baustelle mit der Prognose erfolgt, dass die Erneuerung der knapp einen Kilometer langen Strecke zwischen dem Kreisel am Rewe-Markt und dem Abzweig Alsbacher Straße im April 2021 beendet sein wird – und genauso ist es gekommen. Auch in Sachen Kosten ging Rathauschef Habich davon aus, dass das Projekt sozusagen eine Punktlandung wird: Insgesamt 5,5 Millionen Euro groß war die Auftragssumme. Der Bund als Baulastträger der B 3 trägt einen Anteil von rund 1,4 Millionen Euro für die Erneuerung der Fahrbahn, den Bau einer Fußgängerampel sowie die Beschilderung.

Die Stadt übernimmt mit 3,75 Millionen Euro den Löwenanteil und finanziert damit Gehwege, Straßenbegleitgrün, Parkflächen, Kanalerneuerung oder barrierefreie Bushaltestellen, aber beispielsweise auch die Sanierung der Stadtparkmauer oder die Schaffung des kleinen Ruheplatzes im Einmündungsbereich B?3/Obertor. Für die Erneuerung der Gehwege bekommt sie im Rahmen der Verkehrsinfrastrukturförderung einen Landeszuschuss von 460 000 Euro. Die GGEW AG zahlt 344 000 Euro; der Energieversorger erneuerte Gas- und Wasserleitungen, verlegte Glasfaser und stellte neue Laternenmasten auf.

Im Rahmen des Projekts sind 78 Stellplätze für Pkw auf den jetzt deutlich breiteren Gehwegen entstanden. Dazu kommen etliche Abstellbügel für Fahrräder und zumindest abschnittsweise ein sogenannter Angebotsstreifen, der Radlern einen geschützten Raum bieten soll. Ein durchgängiger Radweg konnte aufgrund der verfügbaren Straßenbreite nicht gebaut werden.

Bürgermeister Habich zeigte sich am Tag der Verkehrsfreigabe erfreut über das „rundum gelungene Projekt und dessen harmonischen Verlauf“. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, die Verantwortung vor Ort zu übernehmen.

Gebaut wurde unter Vollsperrung. Insgesamt sechs Teilabschnitte wurden so realisiert. Eine innerörtliche Umfahrung war zumeist jedoch möglich; überörtlicher Verkehr wurde großräumig umgeleitet. Etwas ins Holpern war anfangs der Busverkehr geraten, doch auch hier konnte nach kurzer Zeit eine pragmatische Lösung mittels eines „Shuttles“ gefunden werden. Von Michael Ränker

Fürs Heiraten erst mal nach Bensheim

Interkommunales Projekt

Zwingenberg. Wer im Goethezimmer des „Bunten Löwen“ vor den Zwingenberger Standesbeamten Stefanie Schnellbächer, Florian Diry oder Holger Habich das Ehegelübde ablegen möchte, der kann das auch in Zukunft tun. Allerdings muss die Anmeldung für die Trauung zuvor im Bensheimer Rathaus erfolgt sein. Denn das dortige Standesamt erledigt im Rahmen einer „Mandatierung“ die standesamtlichen Aufgaben für Zwingenberg mit. Ziel der interkommunalen Zusammenarbeit ist eine Entlastung des Zwingenberger Rathausteams. Das Projekt ist zunächst auf die Dauer von drei Jahren angelegt und sieht – bei erfolgreicher Umsetzung – Verlängerungen im Zwei-Jahres-Rhythmus vor. Das örtliche Standesbeamten-Trio, so ist es in der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung geregelt, übernimmt insgesamt bis zu 20 Trauungen pro Jahr. mik

Zwingenberg und Rodau: Goldhochzeit

Jubiläum

Rodau/Zwingenberg. Die „Rorrer“ und die „Zwingebejer“ feierten in diesem Jahr ein „Ehejubiläum“: Seit Beginn des Jahres 1971 gibt’s Zwingenberg und Rodau nicht mehr als „Solisten“, sondern nur noch im Doppelpack – und das seit nunmehr 50 Jahren. Das offizielle Datum der Eingemeindung des ehemals selbstständigen Dorfes Rodau nach Zwingenberg wird mit dem 31. Dezember 1970 angegeben, die Eheschließung“ war eine Folge der Gemeindegebietsreform in Hessen – und hatte für die Zwingenberger den Vorteil, dass sie nicht zu einem Stadtteil von Bensheim wurden: Der Zusammenschluss mit Rodau bewahrte das älteste Bergstraßenstädten davor.

Corona-bedingt wurde die „Goldene Hochzeit“ nicht mit großem Brimborium gefeiert, aber mit einem Zeitzeugengespräch, einem Theaterstück und einer Festschrift beziehungsweise einer Stadtteildokumentation. mik

Wein im Park und Musik-Collagen

Zwei erfolgreiche Premieren

Zwingenberg. Das Zwingenberger Weinfest musste zum zweiten Mal wegen der Pandemie-Lage abgesagt werden. und auf ein erneutes Online-Weinfest hatte niemand so rechte Lust – stattdessen entschieden sich Verkehrsverein und Winzer im Sommer zu einer neuen Veranstaltungsreihe „Wein im Park“. An drei Wochenenden wurde der Stadtpark zum weinseligen Treffpunkt. Und noch eine Premiere: Im Herbst veranstaltete der Förderverein Kunst und Kultur erstmals die Konzertreihe „Musik-Collagen Zwingenberg“. Zwei Erfolge. mik