Vor einem Monat freute man sich in Bensheim, dass es in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt geben wird. Mit organisatorischen Änderungen und einigen Regeln zwar, aber in der Innenstadt sollte der Budenzauber wieder für weihnachtliche Stimmung sorgen. Auch die Auerbacher hatten sich nach einer ersten Absage dann doch wieder für ihren Weihnachtsmarkt im Kronepark entschieden.Das Aus kam eine Woche vor BeginnDann schnellten die Infektionszahlen in ungeahnte Höhen und ein Weihnachtsmarkt nach dem anderen wurde abgesagt. Eine Woche vor seinem geplanten Beginn fiel dann auch in Bensheim die negative Entscheidung.Das war nicht nur für die Standbetreiber ein herber Schlag, denn die hatten sich vorbereitet und ihre Waren bereits eingekauft. Auch die Bensheimer waren enttäuscht, denn eigentlich war man mit einem Sicherheitskonzept gut gerüstet. Auch ist die Situation im Vergleich zum vergangenen Jahr eine andere. Ende des vergangenen Jahres gab es noch keinen einzigen Geimpften, da es noch keinen Impfstoff gab. Die erste Corona-Impfung im Kreis erhielt am 27. Dezember eine 93-jährige Lorscherin. Inzwischen sind 67 Prozent der Bevölkerung in Hessen vollständig geimpft und diese Quote dürfte auch im Kreis Bergstraße ähnlich sein.Hoffen auf die GastronomieDoch angesichts kontinuierlich ansteigender Infektionszahlen und einer Inzidenz von 341,7 hat man sich im Sinne des Gesundheitsschutzes der Bürgerinnen und Bürger gegen den Weihnachtsmarkt entschieden. Möglicherweise hat dabei auch die Erfahrung beim zwei Wochen vorher veranstalteten Nightshopping eine Rolle gespielt. Denn da war die Stadt voll wie vor Coronazeiten.Auch der Weihnachtsmarkt hat erfahrungsgemäß eine hohe Anziehungskraft und ob sich trotz eines veränderten Konzepts mit weniger Ständen und Fahrgeschäften größere Menschenansammlungen zu vermeiden sind, war in Frage zu stellen.23 Meter hohe FichteAlso wird es auch in dieser Adventszeit keinen Budenzauber geben und es bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Gastronomie ihren vorhandenen und genehmigten Außenbereich weiter betreiben darf.Einzige Konstante in der weihnachtlichen Innenstadt ist der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz. Die 23 Meter hohe Fichte aus der Bensheimer Römerstraße wird mit ihren 30 000 LED-Lichtern der Fußgängerzone wieder stimmungsvollen Glanz verleihen. Auch die weihnachtliche Beleuchtung und die an einzelnen Stationen aufgestellten Tannenwäldchen werden ein Gefühl von Adventszeit vermitteln.Ansonsten ist das Angebot in der Innenstadt sogar geringer als noch im vergangenen Jahr, da Alternativen aufgrund der kurzfristigen Absage kaum noch zu realisieren sind.Eine besondere Aktion war beispielsweise der zu einer Krippenlandschaft umgestaltete Marktbrunnen. Hier sollte es eigentlich in diesem Jahr wieder ein gastronomisches Angebot geben. Das Konzept sah neben dem Marktplatz noch einen abgegrenzten Bereich entlang der Mauer an der Lauter für das leibliche Wohl vor.Auch für die Kunsthandwerker, deren Künstlerbuden ebenfalls nicht öffnen werden, gibt es in diesem Jahr keine Alternative. Einige von ihnen konnten im vergangenen Jahr in einem leerstehenden Geschäftsraum ihr Weihnachts-Atelier aufbauen. Inzwischen werden die Räume als Galerie für regionale Künstler genutzt.Wie schon im vergangenen Jahr wird sich auch das Riesenrad in der Adventszeit nicht drehen und das historische Karussell am Hospitalbrunnen wird nicht aufgebaut. Stattdessen ist ein kleines Karussell geplant. js